Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Umweltregulierung werden auch den Markt für Graffitischutzprodukte in Zukunft noch erheblich verändern. Die Verbote von PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) führen dazu, das bewährte Graffitischutz-Imprägnierungen, die z.B. Fluor-Co-Polymere enthalten, nicht mehr lange erhältlich sind. Dazu gehören auch einige Produkte von Herstellern, die wir als Fachhändler anbieten.
Zukunft von Fluor-Co-Polymeren
Die Zukunft von Fluor-Co-Polymeren – wir verzichten hier auf chemische Einzelheiten – hängt stark von der laufenden Regulierung der sogenannten PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) auf EU-Ebene ab. Aktuell ist kein pauschales Verbot dieser Fluorpolymere beschlossen, aber sie stehen im Fokus eines umfassenden Beschränkungsvorschlags im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung REACH.
Ab Oktober 2026 werden diese Stoffe in bestimmten Verbraucherprodukten verboten. Fluorpolymere gelten zwar als „Polymere mit geringer Besorgnis“ (Polymers of Low Concern), sind aber nicht grundsätzlich ausgenommen. Ihre Verwendung könnte künftig stark eingeschränkt werden. – Die ECHA (Europäische Chemikalienagentur) prüft derzeit den Vorschlag für ein weitreichendes PFAS-Verbot.
Kurz gesagt: Fluor-Co-Polymere sind derzeit noch erlaubt, aber ihre Zukunft ist ungewiss.
Viele Hersteller von Graffitischutz-Imprägnierungen müssen perspektivisch ihre Produktlinien überarbeiten oder sogar komplett neu entwickeln, um neuen Regulierungen gerecht zu werden. Derzeit dürfen die Produkte noch einige Jahre verkauft werden. Aber bereits jetzt führt es zu einer Unsicherheit bei Anwendern und Planern, die nun nach alternativen Lösungen suchen müssen.
Ökologisch unbedenkliche Schutzsysteme sind nötig.
APP-S: Ein bereits bewährtes Produkt als Opferschicht-System für die Zukunft – frei von PFAS und ökologisch unbedenklich.
APP-S, ein Polysaccharid-System, ist eine bewährte Lösung, die bereits als Opferschicht-System seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt wird. In Deutschland ist das Produkt PSS 20 mehr bekannt. Polysaccharid-Systeme sind ökologisch unbedenkliches Materialien, die vollständig reversibel sind und somit keine langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt haben. Die Denkmalpflege kennt das System bereits seit langem und hat es erfolgreich bei der Bauwerkerhaltung von Baudenkmälern wie z.B. dem Brandenburger Tor eingesetzt.
Es bietet eine effektive Barriere gegen Graffiti und verhindert das Eindringen von Partikeln in die Bausubstanz, ohne dabei die Umwelt zu belasten. Durch seine ökologische Unbedenklichkeit und seine vollständige Reversibilität ist APP-S das perfekte Schutzsystem für die Denkmalpflege.
Systeme im Überblick
Im Bereich der Graffitischutzsysteme trennt man verschiedene Systembereiche voneinander. Es gibt Permanentsysteme, wie zum Beispiel Lacke. Diese bilden eine Trennschicht und können mehrfach chemisch gereinigt werden. Zum anderen gibt es auch permanente Imprägnierungen, oftmals mit oben genannten Fluor-Co-Polymeren, die in die Baustubstanz eindringen um so die Bausubstanz vor anderen Stoffen zu schützen. Desweiteren gibt es auch die Opferschichtsysteme, die eine Trennschicht bilden, aber bei einer Reinigung mit abgetragen werden. Diese Temporärsysteme, bestehen meist entweder aus „Wachsen“ oder „Polysacchariden“.
Vorteile von Polysaccharid-Systemen
* Ökologisch völlig unbedenkliches Material
* Vollständig reversibel
* Effektive Barriere gegen Graffiti und andere Umweltfaktoren
* Bewährte Lösung mit langjähriger Erfahrung
* Geeignet für eine Vielzahl von Anwendungen
Autor:
Markus Hinz-Sperling, Sperling Reinigungstechnik GmbH
Quellen:
1.) BUND, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.; Titel: Fluorchemikalien:
Langlebig, gefährlich, vermeidbar; Erscheinungsdatum Oktober 2021,
2.) BUND, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.; Titel: Fluor: Praktisch, langlebig und giftig; Erscheinungsdatum: 13. Juli 2015
3.) ARD Gesundheitskompass, Podcast von Prof. A. Kekule: Mikroplastik, die unterschätzte Gefahr
4.) IONOS Clouddienste