In Bearbeitung
Hier wird noch etwas gefeilt…
Warum Steinreinigung?
Zunächst einmal sicherlich aus Gründen der Optik, aber vor allem auch zum Schutz der Fassade. Durch Bewitterung und Umwelteinflüsse setzen sich bauschädliche Substanzen an der Oberfläche ab und schädigen den Stein. Eine Reinigung und anschließende Hydrophobierung erhalten kostbare Bausubstanz und verhindern eine aufwendigere Sanierung.
Ist eine aufwendige Sanierung bereits notwendig, hilft die frühzeitige Reinigung im Rahmen der Sanierung bei der Bestandsaufnahme der tatsächlichen Schäden (Erkennen kaputter Steine, Fugenbild, Ausmaß der Schäden) und beim Festlegen der Sanierungsmaßnahmen (z.B. richtige Farbe der nachzubestellenden Steine).
Rosenthalerstraße in Berlin-Mitte Paketpostamt Berlin-Schöneberg
Verfahren zur Reinigung
Für die Reinigung von Steinfassaden stehen nun unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Die einfachste Reinigungsart ist das Abstrahlen des Steins mit einem (Heißwasser-) Hochdruckreiniger. Bei stärkeren Verschmutzungen (in der Großstadt fast immer) empfiehlt sich die chemische Reinigung in Verbindung mit einem Hochdruckreiniger. Dabei wird unterschieden zwischen alkalischen und sauren Reinigern. Eine andere Möglichkeit ist die mechanische Reinigung mit Sandstrahl im Niederdruckbereich. Dabei wird unterschieden zwischen trockenstrahlen und feuchtstrahlen.
Reinigung im Hochdruckstrahlverfahren Reinigung im Feuchtsandstrahlverfahren
Neben dem Reinigungsergebnis sollte ein möglichst substanzschonender Umgang mit dem Stein bei der Wahl des Reinigungsverfahrens eine Rolle spielen. Bei der Reinigung im Sandstrahlverfahren findet in jedem Fall ein abrasiver Abtrag der Oberfläche statt. Dieser kann allerdings durch eines möglichst niedrigen Strahldruck (max. 2bar) in Verbindung mit einem geeigneten, möglichst feinem Strahlgut (z.B. Steinmehl) in akzeptablen Grenzen gehalten werden. In den meisten Fällen empfiehlt sich jedoch die chemische Reinigung. Dabei ist für ein optimales Reinigungsergebnis der richtige Reiniger und der richtige Hochdruckreiniger zu wählen (Wassertemperatur, Druck, Wassermenge).
Musterfläche
Für die Wahl eines geeigneten Verfahren muß man daher um die Eigenschaften des Steines und die Art der Verschmutzung wissen. Steine lassen sich in die Kategorien Naturstein und Kunststein unterteilen sowie für die chemische Reinigung relevant in säureempfindlich oder -unempfindliche Steinarten. Darüber entscheidet das Bindemittel des Steines. Ist man sich nicht sicher, sollte im Vorfeld an unauffälliger Stelle eine aussagekräftige Musterfläche angelegt werden (Dabei sind wir Ihnen gerne behilflich).
Musterfläche chemisch mit S1 Musterfläche Meos Feuchtsandstahlverfahren
Hydrophobierung
Nach der Reinigung sollte der Stein hydrophobiert („imprägniert“) werden. Die Hydrophobierung macht den Stein wasserabweisend, lässt jedoch Feuchtigkeit, die sich im Innern bildet, hinaus (Wasserdampfdiffusionsfähigkeit). Eine Hydrophobierung verhindert das Eindringen von Schmutz und baustoffschädigender Substanzen aus der Luft oder dem Regenwasser und erhöht zudem die Wärmeisolierung.
mit W290s hydrophobiert
Chemische Reinigung mit sauren Steinreinigern
Bietet sich besonders für die Reinigung von glatten Oberflächen wie Klinkern, Ziegeln, Granit, Keramik und säureunempfindlichen Sandsteinen an.
Gute saure Steinreiniger, wie unser Steinreiniger S1 von S&K Chemie, beinhalten neben der Säure (keine Flusssäure) noch Tenside und Netzmittel, um fast alle Arten Schmutz wie atmosphärische Verschmutzungen, Ruß, Fette und Öle und andere organische und anorganische Ablagerungen, aber auch Moos und Algen zu beseitigen.
Für Fliesen und glasierte oder polierte Steine sollte ein spezieller saurer Reiniger, wie Fliesenreiniger S, genommen werden, der auf empfindliche Oberflächen abgestimmt ist.
Die saure Reinigung besteht aus drei Arbeitsgängen: vornässen (damit der Steinreiniger nur an der Oberfläche wirkt, wo der Schmutz sitzt und außerdem nicht zu tief in den Stein eindringen kann), aufbringen des Reinigungsmittels (mit Quast oder Bürste), gründlich abwaschen (siehe unsere ausführliche Anleitung). Das Abwasser muss aufgefangen werden, kann aber nach Ausfiltern der Feststoffe im Separator und Neutralisation ins Mischwasserkanalsystem eingeleitet werden (Abwasserbestimmungen der einzelnen Bundesländer beachten). Wir verfügen für unsere Reinigungsmittel über eine Einleitgenehmigung der Wasserbetriebe. Ab einer bestimmten Fassadengröße muss für das jeweilige Bauvorhaben eine gesonderte Einleitgenehmigung beantragt werden.
vorgenässte Fläche gründlich einstreichen gründlich abstrahlen
Chemische Reinigung mit alkalischen Steinreinger
Vor allem für säureempfindlichen Naturstein, z.B. Muschelkalk, Kalksandstein aber auch für Zementputz. Unser Steinreiniger A pastös hat neben seiner ausgezeichneten Reinigungswirkung auch die Fähigkeit Dispersionsanstriche zu lösen.
Je nach Untergrund und Verschmutzung kann der alkalische Steinreiniger auf eine vorgenässte oder trockene Fassade aufgebracht werden. Die Einwirkzeit kann bei alkalischen Pasten länger sein als bei sauren Reinigern. Nach dem gründlichen Abstrahlen mit viel Wasser muss die Fassade neutralisiert werden. Dazu wird die Fassade mit einem saurem Neutralisationsmittel eingestrichen und abermals gründlich abgestrahlt.
Das Abwasser ist wie bei der sauren Reinigung zu behandeln.
Natursteinreinigung mit alkalischen
Steinreinreiniger A-pastös- (S&K Chemie)
Mechanische Reinigung im (Niederdruck-) Sandstrahlverfahren
Ist in erster Linie geeignet für Natursteine und Beton. Bei den Sandstrahlverfahren wird unterschieden in Trockenstrahl- oder Feuchtstrahlverfahren. Beim Feuchtstrahlverfahren wird dem Luft-Sandstrahl an der Strahldüse etwas Wasser zugesetzt, um die Staubbildung zu vermeiden und den Abtrag zu verringern. Mehr zu den unterschiedlichen Sandstrahlverfahren hier. Für eine möglichst schonende Reinigung am Naturstein muss der Druck so niedrig wie möglich gewählt werden und ein möglichst feines und weiches Strahlgut (Stärke in µm oder mm, Härte in Mohs) verwendet werden. Bei Beton kann der Druck höher sein und das Strahlgut gröber.
Häufige Anwendung findet die Sandstrahlreinigung bei der Umwandlung normalen Mauerwerks oder zuvor verputzter Flächen in Sichtmauerwerk. Mit der mechanischen Reinigung sind auch stärkste Verschmutzungen und Farbanstriche zu entfernen. Eine Durchfeuchtung des Baukörpers wird vermieden.
Da bei der mechanischen Reinigung immer die Oberfläche des Steins abgestrahlt wird, sollten glatte Oberflächen, wie Klinker, lieber chemisch gereinigt werden, damit im Falle des Klinkers die Brandhaut erhalten bleibt.
Festzuhalten bleibt, dass eine glatte Fassade, die mit Sand gestrahlt wurde, eine andere Optik als eine chemisch gereinigte aufweist, so dass hier in den meisten Fällen die chemische Reinigung vorzuziehen ist.
Weitere Einflussfaktoren auf die Wahl des Reinigungsverfahrens, auf die an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden sollen, können Einschränkungen bedingt durch Vorgaben/Vorlieben des Auftraggebers, der Ausschreibung oder durch Örtlichkeiten und Baufortschritt sein.
Muschelkalkreinigung im Feuchtstrahlverfahren Trockenstrahlverfahren
Spezielle Verunreinigungen
Zementschleier finden sich oft beim Neubau nach dem Verfugen oder Ausbessern alten Mauerwerks. Zementschleier lassen sich am besten chemisch, sauer mit speziellen Zementschleierentfernern beseitigen, die im Unterschied zu sauren Steinreinigern keine Reinigungswirkung besitzen, so daß tatsächlich nur die Schleier entfernt werden. Bei ungereinigten altem Mauerwerk, wo nur partiell Schleier (z.B. durch Ausbesserungsarbeiten entstanden) beseitigt werden sollen, würden sich ansonsten unschöne helle (saubere) Stellen bilden.
Zementschleier
(Salz-) Ausblühungen, die durch unsachgemäßes Absäuern entstanden sind, lassen sich am einfachsten durch vorsichtiges Trockenstrahlen entfernen. Anschließend sollte der Stein unbedingt hydrophobiert werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden, da die Feuchtigkeit im Stein gebundene Salze wieder anlösen und an die Oberfläche transportieren könnte.
Farbbeschichtungen: Können natürlich im Sandstrahlverfahren entfernt werden, aber je nach Untergrund, Farbe, Schichtdicke/Anzahl der Schichten sollte geprüft werden, ob nicht eine Entlackung mit umweltverträglichen Abbeizern (z.B. MEOS BioLaccex) und Heißwasser-Hochdruck durchführbar ist.